Reges Treiben am Strandbad Klausdorf

14.08.2021

Reges Treiben am Strandbad Klausdorf: Das ist heute möglich, da die seinerzeit drohende Seenprivatisierung verhindert werden konnte und der See schließlich 2014 an den Bürgermeister Frank Broshog und damit an die Gemeinde kostenlos übertragen werden konnte.

Zusammen mit Christian Görke besuchte ich das Strandbad Klausdorf am Mellensee. Eingeladen waren auch der Bürgermeister von Am Mellensee, Frank Broshog, sowie Bernd Kosensky und Monika Jähkel vom Verein pro Mellensee e.V. und Judith Kruppa.

Es hatte 2009 die berechtigte Sorge gegeben, dass durch Privatisierungen der Zugang zu Seen erschwert oder sogar unmöglich gemacht wird.

Wir konnten uns bei unserem Besuch davon überzeugen, wie wichtig es war, den See in öffentlicher Hand zu belassen. Für die Gemeinde Am Mellensee hat der See eine große Bedeutung für die touristische Entwicklung. Der derzeitig zu verzeichnende Zuzug steht auch mit dem attraktiven Angeboten am Mellensee in Verbindung. Profitiert hat der Tourismus, die Fischer, die Hoteliers, die vielen Anwohner, die sich ihr Recht auf Baden, Angeln, Segeln und Flanieren nicht nehmen lassen wollten.

2009 kam der Fischer Jochen Gebauer zu mir und erzählte mir, dass der 237 Hektar große See von der Treuhandnachfolgerin BVVG für 440.000 Euro zum Kauf angeboten wird. Ich habe sofort eine Online-Petition an den Deutschen Bundestag gestartet und der Verein "Pro Mellensee" hat ebenfalls Unterschriften gesammelt. Zusammen haben wir gegen den Verkauf des Sees mobil gemacht.

Der Petition schlossen sich über 110.000 Bürger an und erreichten, dass ich das Anliegen im Petitionsausschuss des Bundestages vorbringen konnte. Anschließend gab es ein Moratorium für die Seen-Verkäufe, mit dem alle Verkäufe zunächst gestoppt wurden.

Die Bundesregierung weigerte sich allerdings die Seen kostenlos an die Länder zu übertragen. In vier Paketen kaufte das Land Brandenburg, unter dem damaligen Finanzminister Christian Görke, dem Bund 194 ehemals volkseigene Seen ab und zahlte dafür 6,9 Millionen Euro. So wurde die Privatisierung unserer Gewässer verhindert.

Das hat gezeigt, dass sich Gegenwehr lohnen kann, dass die Politik sich tatsächlich bewegt, wenn sich Hunderttausend Menschen wehren.

Die Rückkehr des Mellensees 2014 in die Hand der Gemeinde hatte großen Symbolwert. Denn mit dem Kampf um den Mellensee und mit der Petition war das Thema Seenprivatisierung 2009 plötzlich zum Bundestagswahlthema geworden. Heute konnten wir uns am Mellensee davon überzeugen, dass es sich gelohnt hat.

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