Kreistag stellt die Weichen für die Reaktivierung der Bahnstrecke Dabendorf–Schöneicher Plan–Mittenwalde–Königs Wusterhausen

20.09.2020

Berlin-Dresden nach Schöneicher Plan zu prüfen.

Die Kreistagsabgeordneten votierten in ihrer jüngsten Sitzung am 14.09.2020 einstimmig für einen Antrag der Fraktion DIE LINKE/Die PARTEI, mit dem die Reaktivierung der Bahnstrecke Zossen-Dabendorf-Schöneicher Plan-Mittenwalde-Königs Wusterhausen geprüft werden soll. Zudem wurde die Landrätin Kornelia Wehlan beauftragt, beim Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) des Landes Brandenburg die Finanzierung der Erneuerung der Weiche an der Bahnstrecke Berlin-Dresden nach Schöneicher Plan zu prüfen.

Zum Hintergrund:

Im Rahmen des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin-Dresden beabsichtigt die DB Netz AG nicht die Anschlussweiche zwischen den Bahnhöfen Dabendorf und Zossen, die zu der derzeit leider ungenutzten Strecke nach Schöneicher Plan führt, zu erneuern. Vielmehr soll die Anschlussweiche entfernt werden. Die Bahnstrecke Zossen-Dabendorf über Schöneicher Plan und Mittenwalde nach Königs Wusterhausen kann wieder eine wichtige Ost-West-Verbindung werden. In Königs Wusterhausen würde damit ein weiterer S-Bahn-Anschluss erreicht werden.

Die Strecke Berlin – Cottbus und auch der Bahnhof Königs Wusterhausen sollen im Rahmen des Projektes i2030 ausgebaut werden. Seit vielen Jahren erfolgt bereits der Ausbau der Bahnstrecke Berlin – Dresden. Es fehlen jedoch die Ost-West-Verbindungen zwischen den großen Bahnstrecken. Zudem wurde der Streckenabschnitt Zossen-Dabendorf – Schöneicher Plan in der Vergangenheit für den Güterverkehr genutzt (Mülltransporte zur Deponie Schöneiche). Im Flächennutzungsplan wird im Bereich Schöneicher Plan ein neues, ca. 23 ha großes Gewerbegebiet ausgewiesen.

Durch die zunehmende Verkehrsdichte in der Region Zossen bzw. im nördlichen Kreisgebiet und die wachsende Nachfrage nach umweltgerechten Transportlösungen kann die Schienenstrecke Zossen-Dabendorf-Schöneicher Plan und perspektivisch auch bis Mittenwalde und Königs Wusterhausen eine sinnvolle Lösung darstellen. Die Stadt Zossen hatte im Dezember 2019 einen Beschluss gefasst, die Erneuerung der o. g. Anschlussweiche zu finanzieren. Dabei standen Gesamtkosten in Höhe von 250.000 bis 500.000 EUR im Raum. Dieser Beschluss wurde durch die Stadtverordnetenversammlung im Februar 2020 wieder aufgehoben, nachdem bekannt wurde, dass sich die Stadt Zossen in einer sehr angespannten Haushaltssituation befindet. Daraufhin hatte ich Kreistagsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI und die Landtagsfraktion DIE LINKE. Brandenburg informiert und um Unterstützung gebeten. Zudem ist die Stadt Zossen nicht zuständig für die Eisenbahninfrastruktur. Für die nichtbundeseigenen Eisenbahnen sind die Länder zuständig. Nunmehr wird das MIL mit dem Kreistagsbeschluss aufgefordert, die Finanzierung der Erneuerung der Weiche an der Bahnstrecke Berlin-Dresden nach Schöneicher Plan zu prüfen. Das MIL soll zudem prüfen, welche Bedeutung die Ertüchtigung der Bahnstrecke Zossen-Dabendorf–Schöneicher Plan–Mittenwalde–Königs Wusterhausen (Teil der ehemaligen Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn bzw. der Königs Wusterhausen-Mittenwalde-Töpchiner Eisenbahn) künftig haben kann.

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