12. Mai - Tag der Pflege!

11.05.2021

In Vorbereitung des Internationalen Tages der Pflegenden informierte ich mich bei der Volkssolidarität Bürgerhilfe in Königs Wusterhausen über die Lage in der Pflege.

 

Zunächst würdigte ich die Arbeit der Pflegekräfte, insbesondere deren Arbeit in der Pandemie. Ihr engagierter Einsatz hat mit dazu beigetragen, die sehr belastende Situation für Kranke, pflegebedürftige Menschen oder für Menschen mit Behinderung so gut, wie es ging, doch noch erträglich zu gestalten.

 

Sachkundig und eindringlich beantwortete Carola Ahlert, Geschäftsführerin der VS Bürgerhilfe, die Fragen über die Tätigkeit des gemeinwohlorientierten Unternehmens. „Die Privatisierung im Gesundheitswesen sei ein Fehler gewesen, denn dort dürften keine Profite erzielt werden“, so Ahlert. Ich wies darauf hin, dass der noch immer laufende Prozess der Privatisierung und der Schließung von Krankenhäusern gestoppt werden muss.

 

Frau Ahlert betonte, dass der Eigenanteil der Pflegenden unbedingt bezahlbar bleiben müsse; diese Menschen dürfen nicht auf das Sozialamt verwiesen werden. Ich verwies auf die solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung, die für soziale Gerechtigkeit sorgen soll und auf die Pflegeversicherung, die dauerhaft stabil finanziert werden kann. Alle Menschen - auch heute privat Versicherte – sollen entsprechend ihrem Einkommen aus Löhnen, Honoraren und Kapitalerträgen in die Bürgerversicherung einzahlen. Arbeitgeber übernehmen die Hälfte der Pflegeversicherungsbeiträge ihrer Beschäftigten auf Löhne und Gehälter. So können die notwendigen Leistungsausweitungen solidarisch finanziert werden.

 

Ausführlich ging die Geschäftsführerin auf die verantwortungsvolle Arbeit der Pflegerinnen und Pfleger ein. Die Volkssolidarität hat einen paritätischen Tarifvertrag mit ver.di, der den Pflegenden ein gutes Gehalt sichert. Die Bezahlung ist wichtig, aber die große psychische Belastung bei der Arbeit findet keine ausreichende gesellschaftliche Wertschätzung, ihre Arbeit verdient vor allem Respekt. Pflegerinnen und Pfleger müssen endlich als das anerkannt werden, was sie sind: eine große Berufsgruppe, die von Millionen Menschen gebraucht wird. Zur Anerkennung gehört auch, endlich eine bundesweite Pflegekammer zu etablieren. Frau Ahlert ist überzeugt, dass die neu eingeführte generalisierende Pflegeausbildung den Beruf attraktiver werden lässt.

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