Chancen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Jüterbog über Zossen nach Königs Wusterhausen nutzen

01.03.2021

Die Deponieerweiterung Schöneicher Plan darf nur genehmigt werden, wenn Bahnanbindung genutzt wird!

Über viele Jahre ist das Schienennetz geschrumpft, viele Verbindungen wurden gekappt. Im Jahr 1994, in dem die Bahnen von DDR und BRD zusammengelegt wurden, war es 44.600 Kilometern lang. Jetzt sind es nur noch 38.500 Kilometer. Die Bahnstrecken zwischen Zossen und Jüterbog sowie zwischen Zossen-Dabendorf und Königs Wusterhausen gehören zu den stillgelegten Strecken.

Durch die zunehmende Verkehrsdichte in der Region und die wachsende Nachfrage nach umweltgerechten Transportlösungen stellt die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Königs Wusterhausen und Jüterbog eine sinnvolle Lösung dar.

In Königs-Wusterhausen wäre dadurch ein weiterer S-Bahnanschluss erreichbar und ein Anschluss an die Fernbahnstrecke Berlin – Görlitz. Insgesamt können neben der Berlin - Görlitzer Bahn auch die Berlin - Dresdener, die Anhalter Bahn und die Bahnstrecke Jüterbog–Nauen (über Treuenbrietzen und Potsdam) verbunden werden.

Das könnte ein wesentlicher Baustein für die Querverbindungen zwischen den Eisenbahnachsen in Brandenburg sein, um die Brandenburger Städte untereinander besser zu verbinden.

Die Klimaschutzziele 2030 werden nur erreicht werden, wenn jetzt die Weichen im Verkehrssektor richtig gestellt und die Elemente des Umweltverbunds gestärkt werden. Zum Umweltverbund gehörten das Fahrrad, die Bahn, der Bus sowie Fußgänger. Deren Anteil liegt in Brandenburg derzeit bei 43 Prozent - bezogen auf den Gesamtverkehr.

Ziel ist es, ihn auf 60 Prozent zu erhöhen. Um das zu befördern, lief bis Anfang des Jahres die erfolgreiche Volksinitiative Verkehrswende Brandenburg jetzt! Sie wurde von fast 30.000 Menschen unterzeichnet.

Und nicht nur für den Personenverkehr ist diese Bahnverbindung interessant. Sie kann auch für den Güterverkehr genutzt werden.

Chancen nutzen:

Ein Schritt in diese Richtung bietet die von der Berliner Stadtreinigung geplante Erweiterung der Deponie Schöneicher Plan. Hier läuft gerade ein Genehmigungsverfahren. Mit der Erweiterung sollen Asche und Schlacke von der Abfallverbrennungsanlage Ruhleben auf der Deponie Schöneicher Plan abgelagert werden. Das Gesamtfüllvolumen soll ca. 2.200.000 m³ umfassen.

Obwohl die Bahngleise direkt bis zur Deponie führen sollen die Asche und Schlacke mit dem LKW von Berlin zur Deponie Schöneicher Plan transportiert werden.

Ziel muss es sein, für den Transport der Asche die Bahnanbindung zu nutzen. Das wäre auch ein erster Schritt zur Reaktivierung der gesamten Bahnstrecke zwischen Dabendorf und Königs Wusterhausen.

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