Unser Boden - Leben unter unseren Füßen

20.09.2015

Der diejährige Naturschutztag des NABU Brandenburg am 19.09.2015 widmete sich der fazinierenden Welt des Bodens: Böden sind voller Leben. In einer Handvoll Oberboden leben mehr Organismen als Menschen auf unserem Planeten. Doch noch bevor die Bodenlebewesen vollständig erforscht sind, haben wir schon viele von ihnen zerstört. Der gemeinsam mit dem Bundesverband Boden organisierte 17. Naturschutztag des NABU Brandenburg widmete sich der fazinierenden Welt des Bodens und der hohen Biodiversität seiner Bewohner, die in den Ökosystemen wichtige Funktionen übernehmen. 

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ ausgerufen, dass eine große Chance bietet, die Themen „Boden und Bodenschutz“ mehr in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu tragen.
 
Immer schwerere Landwirtschafts-Maschinen verdichten das Erdreich, Monokulturen laugen die Böden aus, Kunstdünger und Pestizide dezimieren das Bodenleben und wenn Wiesen und Weiden umgebrochen werden, fördert dies das Abtragen der Humusschicht durch Wind und Regen. Die Gefährdung der Bodenlebewesen, Informationen zum aktuellen Stand des Bodenschutzes, Pflanzen, die die Eutrophierung des Bodens anzeigen und Praktiken zum Schutz unserer Böden und ihrer Organismen waren Themen der Veransdtaltung im Haus der Natut in Potsdam.
 
Täglich werden in Deutschland rund 73 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch - von ca. 104 Fußballfeldern. Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf maximal 30 Hektar pro Tag verringern. Dieses sogenannte 30-ha-Ziel wird wohl nicht erreicht werden. Ökologisch wertvolle Flächen werden in Bauland und Standorte oder Trassen für Infrastrukturen wie Kläranlagen, Flugplätze, Straßen oder Bahnlinien umgewidmet. Insgesamt sind die Inanspruchnahme immer neuer Flächen und die Zerstörung von Böden auf die Dauer nicht vertretbar und sollten beendet werden. Angesichts global begrenzter Landwirtschaftsflächen und fruchtbarer Böden sowie der wachsenden Weltbevölkerung ist der anhaltende Flächenverbrauch mit all seinen negativen Folgen unverantwortlich. Es gibt aber ein Umweltmedium, bei dem alle Versuche einer europaweiten Regelung bisher gescheitert sind: den Boden. Die fast fertige EU-Bodenschutzrichtlinie scheiterte 2007. Daran ist die deutsche Bundesregierung nicht unschuldig.

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