Sonderausstellung zu Kummersdorf im Historisch-Technischen Museum Peenemünde eröffnet

21.12.2014

„Rüstung auf dem Prüfstand. Kummersdorf, Peenemünde und die totale Mobilmachung“

Im Historisch-Technischen Museum Peenemünde auf der Insel Usedom wurde am Freitag, den 19.12.2014, eine neue Sonderausstellung eröffnet, die auf über 300 m² Ausstellungsfläche, den Fokus auf die Heeresversuchsstelle Kummersdorf legt.

Die einstige Heeresversuchsstelle Kummersdorf war eine der vielfältigsten Militärtechnikerprobungsstellen der Welt. Sie war auch der Vorläufer der NS-Heeresversuchsanstalt Peenemünde zur Entwicklung der V2-Vernichtungswaffen während des Zweiten Weltkrieges.

Ab 1875 entstand in Kummersdorf ein Erprobungszentrum für neue Waffen. Und um 1930 begann dort auch das militärische Großraketenprogramm. Hier trafen sich Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Militär. Es war ein Ort, an dem sich ein militärisch-industriell-akademischer Komplex manifestierte, ein Ort moderner Rüstung, die den technischen Krieg vorbereitete. Philipp Aumann, Kurator und Wissenschaftlicher Leiter des Historisch-Technischen Museums Peenemünde, erläuterte in seiner Eröffnungsrede zur Sonderausstellung, dass in der Entstehung des Raketenprogramms und seiner Ausweitung, die 1937 im Umzug des Projekts nach Peenemünde manifestiert wurde, die deutsche Rüstungsgeschichte eine neue Qualität erreichte. Peenemünde wurde in seiner strukturellen und strategischen Monstrosität zum Exponent des „Totalen Kriegs“.

In der neuen Ausstellung in Peenemünde werden bis 15. November 2015 rund 100 Objekte aus Kummersdorf, darunter historische Fotografien, Dokumente und originale Fundstücke gezeigt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Förderverein Historisch-Technisches Museum - Versuchsstelle Kummersdorf e.V. Ergänzt werden die Objekte und Dokumente durch aktuelle Bilder des Berliner Fotografen Lorenz Kienzle. Sie vermitteln die Vergessenheit, den Verfall, aber auch den Zauber des Kummersdorfer Geländes.

Zur Eröffnung der Sonderausstellung waren auch viele Mitglieder der Projektgruppe  Heeresversuchsstelle Kummersdorf angereist. Die Projektgruppe arbeitet an der Umsetzung einer Zielkonzeption für die zukünftige Nutzung des Geländes. Ziel ist es, das ursprünglich der Vorbereitung von Kriegen dienende Gelände zu einem friedlichen Ort der Bildung und der kritischen Reflexion – einem Museum in der Natur – umzugestalten.

Im laufenden Jahr zählte das Historisch-Technischen Museum Peenemünde über 160.000 Besucher. Am Rande der Ausstellungseröffnung vereinbarten Michael Gericke, Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums Peenemünde und Dr. Susanne Köstering, Leiterin der Projektgruppe Kummersdorf und Geschäftsführerin des Museumsverbandes des Landes Brandenburg e.V., eine enge Zusammenarbeit. Beide sprachen sich dafür aus, dass in Kummersdorf ein Museum in der Natur entsteht.

Infos: www.peenemuende.de
Öffnungszeiten im Historisch-Technischen Museum Peenemünde
April-September: 10.00 - 18.00 Uhr
Oktober-März: 10.00 - 16.00 Uhr  (montags geschlossen)
Eintrittspreise: Eintritt, regulär: 8,00 € . ermäßigt: 5,00 €

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