30.000 Menschen demonstrieren in Berlin für eine Agrarwende
18.01.2014
„Wir
haben es satt": Unter diesem Motto sind am Samstag in Berlin
rund 30.000 Menschen auf die Straße gegangen. Sie forderten
anlässlich der Grünen Woche einen besseren Tier- und Naturschutz in
der Landwirtschaft.
Rund 60
Traktoren sind dem Protestzug vorweg gefahren. Einige Landwirte waren
mit ihren Treckern aus ganz Deutschland bis zu 50 Stunden lang
angereist. Der Protestzug begann am Potsdamer Platz und endete am
Kanzleramt.
Träger
der Großkundgebung, die seit 2011 jedes Jahr stattfindet, ist ein
breites Bündnis von rund 100 Umwelt-, Verbraucherschutz- und
Entwicklungsorganisationen sowie von Bürgerinitiativen und
Landwirtschaftsverbänden. Zu ihnen zählen unter anderen der Bund
für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), die
Hilfsorganisationen Brot für die Welt und Misereor, die
Bürgerrechtsbewegung Attac und die Erzeugergemeinschaften Demeter
und Bioland. Erstmals nahm das im November 2013 gegründete
Aktionsbündnis Agrarwende
Berlin-Brandenburg teil. Auch ein vom Aktionsbündnis
geschmückter Traktor mit Anhänger reihte sich in den
Demonstrationszug ein. Das Aktionsbündnis ist ein Zusammenschluss
von ökologischen Anbauverbänden, der Tierschutz-, Natur- und
Umweltschutzverbände und Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung
in Berlin und Brandenburg, die eine Agrarwende für den Erhalt und
Förderung ländlicher Räume, bäuerlicher Landwirtschaft und
gesunder Lebensmittel fordern.
Zahlreich
vertreten und mit bunten Transparenten bestückt waren am Traktorzug
des Aktionsbündnisses auch Mitglieder der Bürgerinitiative gegen
industrielle Massentierhaltung Am Mellensee, die am Morgen mit dem
Zug angereist waren.
An einer
Wäscheleine vor dem Bundeskanzleramt wurden mehrere tausend
Forderungen an die Bundeskanzlerin angebracht. Auch darin forderten
die Teilnehmer der Demonstration einen Kurswechsel in der
Agrarpolitik. Statt weiterhin "Klientelpolitik für die
Agrarindustrie" zu betreiben, solle sich die Bundesregierung für
eine tiergerechte und ökologische Agrarwende einsetzen.
"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", erklärte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte eine Landwirtschaftspolitik, "die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."
Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
"Wer Megaställe genehmigt und subventioniert, lässt die Bauern im Stich und handelt gegen die Interessen von Verbrauchern, Tieren und Umwelt", erklärte Jochen Fritz vom Bündnis "Wir haben es satt". Er kritisierte eine mögliche Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa und forderte eine Landwirtschaftspolitik, "die das Arten- und Höfesterben stoppt und den Hunger in der Welt bekämpft."
Neben Tierwohl und Gentechnik rückten die Unterstützerorganisationen vor allem das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA in den Blickpunkt. Das Abkommen schade Verbrauchern und Landwirten gleichermaßen. "Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gentechnik auf dem Teller lehnen wir ab", erklärte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Stattdessen sollten die bäuerlichen Betriebe in Deutschland gefördert werden.
Die
Demonstration war ein eindeutiges Zeichen gegen Massentierhaltung in
Mastanlagen, Gentechnik auf dem Teller und Pestizide im Essen. Gute
Landwirtschaft mit nachhaltiger Produktion und hoher Qualität ist
gemeinsame das Ziel der Demonstranten.