Franz-Bobzien-Preis 2014 ging auch nach Zossen

07.05.2014

Anlässlich des 69. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen wurde am 04. Mai 2014 Franz-Bobzien-Preis 2014 der Stadt Oranienburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen verliehen. Damit werden Projekte in Berlin und Brandenburg gewürdigt, die in einem besonderen Maße zur historisch-politischen Bildung und zur Stärkung der Demokratie beitragen. Insbesondere werden Projekte gewürdigt, die sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland auseinandersetzen und sich damit für eine demokratische Gesellschaft einsetzen.

Der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Helmuth Markov (DIE LINKE), übergab den mit 3.000 € dotierten 1. Preis an die mitwirkenden Schüler und Lehrer der 7. integrierten Sekundarstufe aus Tempelhof  für ein „Ziegelsteinprojekt“. Es handelt sich um ein Workcamp, mit dem ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager nahe der sächsischen Grenzstadt Görlitz in eine würdevolle Gedenkstätte verwandelt werden soll.

Den zweiten Preis teilen sich Initiativen aus Schwedt und Zossen. Das Schwedter „Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Gewalt“  besteht bereits seit elf Jahren und erhielt den Preis für das Projekt „Antirassismus macht Schule!“. In Zossen wurde die Veranstaltungsreihe „2013 – Zossen erinnert an 1933 und die Folgen“ gewürdigt. Die Reihe umfasste Ausstellungen, Lesungen, Theatervorstellungen oder Podiumsdiskussionen. Mit der Veranstaltungsreihe, die von verschiedenen Akteuren organisiert wurde, konnten die Ereignisse des Jahres 1933 und der folgenden Jahre des Nationalsozialismus aufgearbeitet werden.

Den dritten Preis gewann die Initiative „Willkommen in Oberhavel“ aus dem gleichnamigen Landkreis. Er ist von zwei Landkreisen im Land Brandenburg und gehört zu den wenigen in Deutschland, die Asylbewerbern noch immer größtenteils Gutscheine statt Sozialleistungen in bar auszahlen. Die Initiative tauscht selbst Gutscheine in Bargeld um.

Die vielen Initiativen, die sich in diesem Jahr für den Franz-Bobzien-Preis beworben hatten, waren jeweils mit einem Großteil ihrer Mitglieder angereist. Die ausgezeichneten Initiativen nahmen auch gemeinsam die Preise entgegen. Nur Zossen machte eine Ausnahme. Hier nahm allein die Bürgermeisterin, die lediglich in Begleitung ihrer Mutter angereist war, den Preis in Empfang.

tl_files/music_academy/Aktuelles/oranienburg-6-internet.jpg Die Bürgermeisterin war lediglich in Begleitung ihrer Mutter angereist

Mit der Preisverleihung sollen die Akteure bzw. die Mitglieder der Initiativen wertgeschätzt und für ihre weitere Arbeit bestärkt werden. Das Organisationsteam der Stadt Oranienburg, hatte auch die Stadt Zossen gebeten, die Akteure der Veranstaltungsreihe zur Preisverleihung einzuladen. Das ist leider nicht geschehen.

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Rund 500 Menschen – unter ihnen Mitglieder der Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht und Mitglieder der Partei DIE LINKE.Zossen - kamen am Nachmittag zur zentralen Veranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg, um den Opfern zu gedenken.

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