Exkursion ins Naturschutzgebiet Gadsdorfer Torfstiche und Luderbusch

21.07.2017

Als Vorsitzender des BUND Brandenburg war ich auf Einladung der Bürgerinitiative GegenWind aus Gadsdorf (Gemeinde Am Mellensee) zu einem Vor-Ort-Termin im Naturschutzgebiet „Gadsdorfer Torfstiche und Luderbusch“. Das Naturschutzgebiet ist ein reich strukturierten Niedermoorgebiet, das durch Austorfungen entstanden ist. Durch die Torfgewinnung entstanden hier mehrere idyllische Kleingewässer, darunter auch der größere Gadsdorfer Torfsee.

Anlass des Ortstermines war das im Regionalplan Havelland-Fläming ausgewiesene Windeignungsgebiet (WEG) 31. Das Windeignungsgebiet schließt an bereits bestehende Windkraftanlagen an. Problematisch ist, dass das WEG 31 nun in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet Gadsdorfer Torfstiche und Luderbusch liegt. 

Die anerkannten Naturschutzverbände hatten das WEG 31 im Rahmen des Beteiligungsverfahrens kritisch gesehen, da sich in diesem Niederungsgebiet ein bevorzugtes Rast- und Überwinterungsgebiet von Singschwänen, Tundrasaat- und Blässgänsen, Kranichen und Kornweihen befindet. Für die Kornweihen aus Nord- und Osteuropa ist das Gebiet ein wichtiges Durchzugs- und Überwinterungsgebiet mit wertvollen Nahrungshabitaten mit Kleinsäugern und Kleinvögeln. Das gilt auch für andere Greifvogelarten.

Die Bürgerinitiative hat die Befürchtung, dass die vorhandenen Windkraftanlagen künftig als Argument genutzt werden, um auf Grund des ohnehin beeinträchtigten Landschaftsbildes, weitere Windeignungsgebiete in der Umgebung des Naturschutzgebietes und der Ortschaften zu planen. Ziel muss es sein, weitere Windkraftanlagen in der unmittelbaren Umgebung des Naturschutzgebietes und der Ortschaften zu verhindern.

Der BUND Brandenburg unterstützt die Energiewende. Allerdings muss der Ausbau der erneuerbaren Energien naturverträglich, transparent und im Dialog mit den betroffenen Einwohnern erfolgen.

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