Anwohnerversammlung zur geplanten Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf

19.06.2015

Mehr als 250 Einwohner folgten der Einladung in die Paul Schumann Sporthalle nach Wünsdorf. Innenminister Karl-Heinz Schröter hatte am 18.06.2015 zu einer Informationsveranstaltung über die geplante Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf eingeladen. Zu Befürchtungen von Wünsdorfern, dass die Kriminalität im Umfeld der neuen Außenstelle steigen werde, sagte der Minister, "Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche.“ Zudem betonte er: "Wir bauen hier keine Justizvollzugsanstalt, sondern wir bauen hier eine sichere Unterkunft für Menschen, die in Not zu uns kommen und froh sind, hier in Sicherheit leben zu können". Außerdem wird ein mit allen Behörden abgestimmtes Sicherheitskonzept erarbeitet.

Geplant sei, im bisherigen Landesbehördenzentrum B im Stadtteil Wünsdorf Anfang 2016 zunächst 500 Asylbewerber unterzubringen. Bis November 2016 soll ihre Zahl auf 900 anwachsen. In der letzten Ausbaustufe sollen bis 2017 bis zu 1200 Plätze geschaffen werden. Dies sei wegen der stark steigenden Zahl von Flüchtlingen dringend erforderlich, erklärte Schröter. Etwa 100 Arbeitsplätze werden geschaffen. Zudem werden lokale Firmen Aufträge erhalten. Der Innenminister sicherte vor der Inbetriebnahme der Einrichtung einem Tag der offenen Tür zu.

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Die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Wünsdorf wird eine Außenstelle der EAE Eisenhüttenstadt. Die Erstuntersuchungen der Flüchtlinge findet in Eisenhüttenstadt statt. Nach Wünsdorf kommen die Flüchtlinge, deren Asylantrag voraussichtlich positiv entschieden wird (Z. B. Flüchtlinge aus Afganistan oder Syrien). Brandenburg müsse in diesem Jahr aktuellen Schätzungen zufolge knapp 14 000 Flüchtlinge aufnehmen. Zu Jahresbeginn waren noch knapp 9200 prognostiziert worden.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) ist mit mehr als 1000 Menschen ausgelastet, hinzu kommt eine Außenstelle in Ferch (Potsdam-Mittelmark) mit bis zu 280 Menschen. Geplant ist eine weitere Außenstelle in Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) mit rund 800 Plätzen.
 
Zossens Bürgermeisterin Michaela Schreiber (Plan B) wurde mehrfach mit der Frage der abgeschalteten Straßenlampen in Wünsdorf konfrontiert. Sie sicherte zu, dass die abgeschalteten Straßenlaternen noch vor dem Winterhalbjahr 2015/2016 wieder in Betrieb sein werden.

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